Die letzten Vorbereitungen sind durch, meine beiden Reisetaschen (Rucksack für den Frachtraum und für’s Handgepäck) sind fertig gepackt, Yoka hat letzte Woche noch einmal Advantix und Advocate gegen die ganzen gefährlichen Blutsauger in den Nacken bekommen. Fertig!
Oder auch nicht, denn der kleine Hund macht mir etwas Sorgen. Seit Ende letzter Woche benimmt sie sich, als sei sie uralt. Sie schleicht hinter mir her und humpelt immer wieder, obwohl ich da recht sicher bin, dass es an dem klebrigen Dreck der Lindenbäume liegt, die überall in Hamburg stehen und der sich unangenehm unter die Pfoten klebt (und übrigens auch unter die Schuhe!). Aber insbesondere ihre Schlappheit und Müdigkeit, hat meinen Adrenalinpegel so kurz vor der Abreise doch noch nach oben schnellen lassen.
Andere Route?
Heute morgen war es dann so weit, dass ich ernsthaft darüber nachgedacht habe, ob ich die relativ anstrengende und zeitlich getaktete Tour auf Kreta streiche und stattdessen vielleicht doch einen Abstecher auf die Insel mache, auf der ich im Tierschutz helfe und die Yokas Heimat ist. Einen Gang zur Hundewiese und zweistündiges Recherchieren über Ausweichrouten später habe ich dann entnervt den PC zugeklappt und die Entscheidung auf Donnerstag vertagt, wenn ich vor Ort bin und sehe, wie der Hund mit der Hitze klar kommt oder eben nicht.
Sie frisst, sie spielt (weniger als sonst, aber immerhin) und sie wurde gestern beim Tierarzt für reisetauglich erklärt, daher habe ich mich jetzt erst einmal wieder beruhigt und nehme die Dinge wie sie kommen. Ändern kann ich es jetzt eh nicht. Vielleicht kommt einfach alles zusammen, kurz nach der Läufigkeit die brütende Hitze zusammen mit den Spot Ons, die sie vorher noch nie bekommen hat. Außerdem bekommt sie seit gestern auch noch Adaptil, in der Hoffnung, dass sie damit morgen während des Fluges völlig entspannt bleiben kann.
Echt unglaublich
Es ist für mich wahnsinnig spannend zu sehen, dass der Unterschied, ob man als Flugpate mit Hunden fliegt, die man vielleicht kennt, aber die einem nicht gehören und zu denen man keinen größeren emotionalen Bezug hat, oder ob es der eigene Hund ist, so groß ist. Es ist definitiv nicht das erste Mal, dass ich mit einem Hund fliege, normalerweise fliege ich sogar eher mit 3-5 Hunden, wenn ich sie aus Griechenland mitbringe. Ich war noch nie, nicht einmal beim ersten Mal, so nervös und angespannt wie dieses Mal. Vielleicht liegt es daran, dass ich bei den anderen Hunden im Kopf habe, dass sie sowieso gestresst sind, allein, weil sie zum ersten Mal so viele Menschen sehen, Flugzeuglärm hören und diese ganzen Gerüche wahrnehmen. Und dass sie das vermutlich nur ein einziges Mal in ihrem Leben machen müssen.
Jetzt mit Yoka ist das anders. Ich mache mir wahnsinnig viele Gedanken darüber, wie sie den Flug verkraftet. Ich gehe eigentlich davon aus, dass sie eine so coole Socke ist, dass sie den Flug in wenigen Stunden vergessen hat. Wäre sie ein Hund, der Angst vor lauten Geräuschen, vielen Menschen oder unbekannten Orten hätte, hätte ich ihr einen Flug definitiv nicht zugemutet! Aber das ist sie nicht. Es gibt Situationen, in denen sie unsicher ist, ja. Einzelne Menschen, die sich nicht bewegen, findet sie beispielsweise ausgesprochen unheimlich. Aber nachdem sie bei unserem Besuch am Flughafen bereits wie eine Eins durch die Menschenmassen marschiert ist, bin ich dann doch zuversichtlich, dass wir so morgen aus dem Terminal in Athen spazieren. Ich bin gespannt…