Alltäglicher Wahnsinn Hamburg Citylife

Ein Hundeleben in Hamburg

Hamburg ist als Hundestadt wohl ein etwas zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite kennt ganz Deutschland und insbesondere Halter von Listenhunden Hamburg als die Stadt, mit der der ganze Hundeverordnungswahnsinn anfing, als im Jahr 2000 der erst 6-jährige Volkan von zweien dieser Hunde tot gebissen wurde. Auf der anderen Seite gibt es in der Hansestadt zahlreiche ausgewiesene Hundewiesen, einige davon eingezäunt, und auch sonst empfinden Ayoka und ich die Stadt doch als ziemlich hundefreundlich.

Yoka am Hamburger Hafen mit der Elbphilharmonie im Hintergrund

Das geht hier eben nicht

Seit diesem furchtbaren Unglück, welches von den Behörden wohl hätte verhindert werden können, wenn diese Hunde ihren inkompetenten Haltern abgenommen worden wären, ist es in Hamburg quasi unmöglich einen dieser Listenhunde legal zu halten. Es wäre ein schriftlicher Antrag bei der Stadt einzureichen, es müsste berechtigtes Interesse an der Haltung eines “gefährlichen” Hundes bestehen (ich denke “weil er so hübsch/süß/lieb” ist, wird nicht anerkannt werden), der Hund müsste gechipt, kastriert und haftpflichtversichert sein, der Halter muss volljährig, straf- und drogenfrei sein und darf keine schwerwiegenden psychischen Erkrankungen haben. Doch selbst bei erteilter Erlaubnis müssen diese Hunde IMMER mit Maulkorb und Leine ausgeführt werden, selbst wenn ein Wesenstest ein zauberhaftes und freundliches Wesen attestiert. Meiner Ansicht nach schließt das eine artgerechte Hundehaltung aus.

Leider versuchen immer noch Unbelehrbare über den falschen Weg einen Listi in Hamburg zu halten. Beliebt sind das “Mischlings-Tricksen”, die Meldung bei einem Bekannten/Verwandten außerhalb Hamburgs oder einfach das gar nicht Anmelden. Entweder es handelt sich also bei dem Hund um einen wahlweise Boxer- oder Labradormischling, der Halter wohnt mit dem Hund in Hamburg, doch er ist auf eine andere Person außerhalb Hamburgs angemeldet oder es werden einfach gar nicht erst Steuern gezahlt. Leider enden diese Tricksereien in letzter Zeit vermehrt damit, dass Hunde vom Ordnungsamt eingezogen werden und dann im Tierheim ein trauriges Leben fristen, nur im Hamburger Umland (Niedersachsen & Schleswig-Holstein haben keine Rasselisten) vermittelbar.

Ja, die Rasselisten sind absoluter Schwachsinn! Das weiß jeder, der sich ein wenig mit Hunden auskennt. Das beten auch sämtliche Hundesachverständige Deutschlands seit Jahren immer wieder herunter, aber die Politik möchte nicht drauf hören. Also bitte, bis das auch in der Hamburger Politik angekommen ist, zieht entweder um oder entscheidet euch für eine andere Rasse und lasst diese armen Seelen nicht so ein Leben führen müssen.

Etwas Erfreuliches

Als Listenhundehalter ist man in Hamburg also leider das schwarze Schaf, aber sonst? Mit allen anderen Rassen hat man in der Hafenstadt eigentlich wenig Probleme, vorausgesetzt natürlich, der Hund kann sich benehmen. Die Leinenpflicht wird in Hamburg quasi nicht durchgesetzt, es gibt nur eine Handvoll Angestellte des Ordnungsamtes, die dieses Gesetz kontrollieren und ich persönlich habe in über zehn Jahren erst zwei Mal welche gesehen.

Dicke Pro’s

  • Hunde fahren kostenlos im öffentlichen Nahverkehr (HVV)
  • Hunde brauchen keinen Maulkorb im HVV, solange sie andere Fahrgäste nicht gefährden
  • auf zahlreichen Freilaufflächen lässt es sich super toben
  • Restaurant mit Hund? Selten ein Problem, sowohl draußen als auch drinnen!
Platz ist in der kleinsten Ecke – Ayoka ist geübte Busfahrerin 😀

Aktiv mit Hund in Hamburg

Ich werde in meinem Blog einige unserer Lieblingsspazierstrecken und auch Hundewiesen vorstellen. Sie werden dann hier in einer Liste erscheinen und in den jeweiligen Beitrag führen.

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